Schlafprobleme bei Kindern – das kannte ich vor der Geburt meiner ersten Tochter nur aus wenigen Erzählungen, die ich als Schauergeschichten abgetan hatte. Keine meiner Bekannten hatte je davon erzählt, dass ihr kleiner Liebling irgendwelche nächtlichen Eskapaden veranstaltet.
Doch dann kam meine Tochter. Und von Babyalter an hatte sie immer extreme Probleme mit dem Einschlafen. Später stellte sich heraus, dass mein Liebling „sich verliert“, sobald die Augen geschlossen sind. Damit meine Tochter sich auch nachts „spürt“, haben wir verschiedene Methoden entwickelt.
Du möchtest die von mir vorgestellten Tipps zum Einschlafen ausprobieren? Hier habe ich eine Liste der 5 besten Hilfsmittel zum Einschlafen für Schulkinder für dich zusammengestellt.
Schlafprobleme bei Kindern – was tun?
Wenn man die üblichen Verdächtigen – Zähne, Blähungen etc. – einmal ausgeschlossen hat, stehen Eltern oft vor einem Rätsel. Manche, wie ich, nehmen das sogar als Anlass für Selbstzweifel: „Warum kann ich als einzige mein Kind nicht in den Schlaf wiegen? Geht doch bei allen anderen auch.“ Doch das ist der absolut falsche Weg. Stattdessen sollte man sich professionelle Hilfe suchen.
Beispielsweise kann die Hebamme, die Kinderärztin, oder manchmal auch eine Ergotherapeutin wertvolle Tipps geben.
Mein Liebling hat beispielsweise eine sensomotorische Wahrnehmungsstörung. Das wurde aber erst spät diagnostiziert und somit haben wir uns mit unterschiedlichen Dingen beholfen. Als Baby hat sich das folgendermaßen dargestellt: Das Kind ist nur an und auf uns eingeschlafen oder in einer Trage. Sobald der Körperkontakt gelöst wurde, ist sie hochgeschreckt und hat geschrien. Um diesem Wahnsinn zu entkommen, haben wir unterschiedliche Einschlafhilfen entwickelt oder ausprobiert.
1. Einwickeln in Stoffwindel
Wir haben sie in eine Stoffwindel eingewickelt. Liebevoll nannten wir sie dann unseren „Burrito“. Die Technik ist heute als „Pucken“ besonders für Schreibabys recht verbreitet, und kann bei manchen Kindern helfen, sich geborgener zu fühlen. Andere, wie unsere Tochter, hassen es allerdings, weil sie sich zu sehr eingeengt fühlen.
2. Im Schlafsack schlafen
Sie darf in einem Schlafsack schlafen. Das ist ähnlich dem Pucken, allerdings mit mehr Selbstbestimmtheit. Für manche Kinder zu wenig, für unsere Tochter genau richtig.
3. Gewichtsdecke
Eine Gewichtsdecke, wir nennen sie „Zauberdecke“, sorgt dafür, dass sie überall am Körper eine gleichmäßig feste Berührung spürt.
4. Stillkissen
Wir haben es mit Stillkissen rechts und links am Körper probiert. Das Problem war dabei jedoch, dass immer eines aus dem Bett fiel.
5. Abendliche Massage
Eine Knetmassage vor dem Schlafengehen, also leichten Druck über die gesamte Körperoberfläche ausüben. Vom Kopf bis zu den Zehen, und zwar mehrmals, damit die Selbstwahrnehmung vor dem Einschlafen nochmals aktiviert wird.
6. Komfortkissen
Aktuell schläft sie mit einem Komfortkissen. Das ist ein u-förmiges Kissen, bei dem sie auf allen Seiten eine Barriere merkt, ohne zu sehr eingeengt zu werden. Gleichzeitig schläft sie mitsamt diesem Kissen in einem Bettdeckenbezug, als wäre es ein Schlafsack (im Winter mit einer „echten“ Decke darüber).
7. Fixes Abendritual
Wir haben ein fixes Abendritual eingeführt. Bei uns hat es sich sehr bewährt, dass mein Liebling nach dem Sandmännchen die Zähne putzt, und mein Mann anschließend noch eine kurze Gute-Nacht-Geschichte im Bett vorliest.
Das Zähneputzen darf unsere Große mit „Sparkly“ machen – das ist ein putziger kleiner Fellball, der in der Sonicare Kids App von Philips dem Kind auf lustige Art das Zähneputzen erklärt. Seitdem gehört das Drama und die Aufregung, dass sie nicht Zähneputzen will, der Vergangenheit an.
Einschlafritual – nicht verzweifeln!
Es ist völlig normal, dass etwa ein Einschlafritual nicht immer zu 100 % funktionieren wird, und dass es auch eine gewisse Zeit braucht, bis sich die Routine eingespielt hat. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass du ruhig bleibst, auch wenn es dir schwerfällt. Das Kind merkt, wenn du selbst gestresst bist, und die Anspannung überträgt sich.
Sobald du selbst merkst, dass du die Kontenance zu verlieren drohst, ziehe dich, wenn möglich, aus der Situation zurück und übergib das Kind deinem Partner / deiner Partnerin.
Es kann auch sein, dass gewisse Teile der Abendroutine nur von einem der beiden Partner übernommen werden können. Bei uns war es beispielsweise so, dass das Zähneputzen, das mein Mann übernommen hat, immer zu Konflikten geführt hat, da meine Tochter sehr genau wusste, welche „Knöpfe“ sie drücken muss, um Papa vom Zähneputzen abzuhalten. Seit ich diesen Teil übernommen habe, und er erst danach übernimmt, funktioniert es deutlich reibungsloser.
Den Tag mit dem Kind aufarbeiten und Monster vertreiben
Meine große Tochter ist sehr „verkopft“, denkt also gerne und viel über alles Mögliche nach. Beispielsweise hat sie auch bei Filmen, von denen andere Kinder sich ohne jegliche Probleme „berieseln“ lassen (beispielsweise „Findet Nemo“), regelmäßig große Angst, sodass sie gar nicht mehr weiterschauen möchte und abends dann Albträume hatte oder wegen Monsterfantasien nicht einschlafen konnte.
Was uns hier sehr geholfen hat, sind zwei Dinge. Zum einen besprechen wir, besonders nach ereignisreichen Tagen oder Filmen, das Erlebte gemeinsam noch einmal. Dabei kann mein Kind alle Ängste und bedrückenden Gedankten aussprechen und ich kann ihr gut zureden, und Mut machen. Zum anderen, haben wir uns gemeinsam ein großes, freundliches Schutzmonster namens „Zilly“ ausgedacht, das sie sich immer vor Augen rufen kann, wenn sie unangenehme Gedanken quälen. Dieses nette Monster ist das größte aller Monster, vertreibt alle anderen, gemeinen Monster, und beschützt meine Tochter.
Seitdem wir diese beiden Strategien nutzen, sind die Nächte, in denen wir mit Einschlafproblemen oder Albträumen zu kämpfen hatten, noch einmal deutlich zurückgegangen. Aber auch hier gilt: Diese Strategien funktionieren nicht von jetzt auf gleich und auch nicht immer vollkommen zuverlässig. Die Psyche von Kindern ist nun mal vielschichtig.
Die richtige Schlafhygiene
Nicht nur die Schlafdauer, sondern auch die Schlafqualität sind ausschlaggebend dafür, ob wir uns am nächsten Morgen fit und „frisch“ fühlen, oder ob wir wie gerädert aus dem Bett kriechen. Wichtig, damit dein Liebling einen erholsamen Schlaf hat, ist es, dass ihr auf eine ordentliche Schlafhygiene achtet. Aber was bedeutet das eigentlich?
Im Grunde ist es eigentlich ganz einfach. Die Schlafumgebung muss frei sein von schädlichen Einflüssen, wie Zigarettenrauch oder Schimmel, aber auch von störenden Einflüssen, wie künstlichen Lichtquellen (vom kleinen Nachtlicht abgesehen) und Geräuschen. Auch die richtige Raumtemperatur ist wichtig – hier werden üblicherweise etwa 16 bis 18 Grad für Schlafräume empfohlen (nachts; in Kinderzimmern darf es tagsüber auch mehr sein).
Ebenso zählen ein wiederkehrendes Einschlaf-Ritual sowie konstante Zeiten fürs Zu-Bett-Gehen zur Schlafhygiene und erleichtern deinem Kind die zeitliche Orientierung am Tag sowie den Übergang ins Traumland.
Anschließend darf sie dann zum Einschlafen eine von mehreren, ausgewählt ruhigen, Geschichten auf ihrer Toniebox hören. Damit verbringen die beiden wertvolle Papa-Kind-Zeit und meine Tochter weiß immer, wann es Zeit ist, ins Bett zu gehen, ohne dass jedes Mal eine Verhandlung entbrennt.
Du willst mehr wissen?
Rund um den Schulweg gibt es eine Menge Themen, die du beachten solltest. Irgendwann wird dein Kind auf die Idee kommen, dass es alleine gehen möchte, und die Themen Roller und Fahrrad kommen spätestens ab der zweiten Klasse immer wieder auf. Hier habe ich weiter Beiträge für dich vorbereitet, die dich interessieren könnten.
Danke fürs Lesen
Danke, dass du meinen Ratgeber zum Thema „Schlafprobleme bei Kindern“ gelesen hast. Ich hoffe, die hier bereitgestellte Information war hilfreich für dich und hat dir bei deinen Überlegungen geholfen.
Katrin von