Als Mutter von zwei Kindern und erfahrene Grundschullehrerin kenne ich die Bedeutung des kreativen Bastelns. Es fördert nicht nur die Motorik und Kreativität, sondern ebenso Geduld und Ausdauer. Aber was sind die Techniken, um die kreative Idee in deinem Kind zu wecken? Hier teile ich meine besten Ansätze und Ideen mit dir.
Kreativ basteln ist magisch
Die Herkunft des Wortes „basteln“ stammt wohl aus dem Mittelalter, wenn auch mit anderer Aussprache, und bedeutete ursprünglich, Handwerkerarbeit zu verrichten, ohne in einer Zunft zu sein. Für einige mag das Wort plump klingen, jedoch verstecken sich hinter diesem Wort unzählige Techniken, Formen und Beispiele.
Wir geben unserer Vorstellungskraft Raum, erschaffen Kunst und trainieren nebenbei unsere motorischen Fähigkeiten. Es ist nicht von Bedeutung, ob am Ende ein „perfektes“ Kunstwerk entsteht, sondern, dass dein Kind den Prozess genießt und Neues erfährt.
Basteln als Fördermethode
Kreative Arbeit ist eine hervorragende Aktivität, um die Kreativität von Groß und Klein zu fördern. Beim Basteln können die kleinen Kreativen ihrer Fantasie freien Lauf lassen und ihre Vorstellungskraft nutzen, um eigene Kunst zu erschaffen.
Ob dein Schatz nun tatsächlich ein Künstler ist und kleine Kunstwerke bzw. Skulpturen erschafft oder einfach mit Liebe und Hingabe ohne erkennbare Technik „nicht identifizierbare“ Gegenstände bastelt, das sollte dir als Erwachsener, wie zuvor erwähnt, relativ egal sein. Denn in diesem Fall geht es nicht darum, „schöne Werke“ zu kreieren, sondern deinem Schulkind die Möglichkeit zu bieten, mit Freude neue Fähigkeiten und Fertigkeiten einzuüben.
Es gibt viele verschiedene Bastelideen, die deinem Schulkind helfen können, die eigene Kreativität zu entfalten, die Feinmotorik zu verbessern, die Hand-Augen-Koordination zu schulen und die Ausdauer zu trainieren. Überall fließt natürlich auch noch mit ein, die kindliche Frustrationstoleranz zu erhöhen und zu lernen, mit dem eigenen Perfektionismus umzugehen.
Für mich als Lehrkraft ist es übrigens einfach zu erkennen, welcher Schulneuling zu Hause basteln darf. Dies betrifft nicht nur die Einheiten des Werkunterrichts, sondern im Allgemeineren den sicheren Umgang mit Schere und Klebstoff. Etwa wenn die Schülerinnen der ersten Klasse etwas ins Schulheft einkleben sollen, liegen gefühlt Welten zwischen „kleinen Bastelmäusen“ und den nicht so geübten Kindern.
Gut daran zu erkennen, wenn zum Beispiel, der Klebstoff trieft, der Klebestift abbricht, die komplette Seite beschmiert ist, und die kleinen Finger kleben.
Im Folgenden stelle ich dir einige unterschiedliche Bastel-Möglichkeiten vor.
Diverse Bastel-Kategorien: Vom Malen bis zum DIY
Malen und Zeichnen
Kinder können ihrer Kreativität Ausdruck verleihen, indem sie Bilder malen und zeichnen. Es ist wichtig, eine Vielzahl von unterschiedlichen „Arbeitsmitteln“ zur Verfügung zu stellen. Es müssen nicht immer Buntstiftzeichnungen auf strahlend weißem A4 Papier sein. Kreative Beispiele hierfür sind Klatschdruck oder Kritzelbilder.
Bietet eurem Schulkind verschiedene Stiftarten und Farben an, wie etwa: Filzer, Wasserfarben, Kreidestifte zum Fensterbemalen, Fingerfarben, Kreide, Wachsmalstifte, Textmarker, Lipliner (die nicht mehr zum Schminken verwendet werden) Buntstifte, „Plakafarben“ (Kaseinfarbe), Pinsel in unterschiedlichen Varianten oder ausrangierte Zahnbürsten.
Papier-Basteln
Das Arbeiten mit Papier schult Feinmotorik und Kreativität. Durch das Basteln mit Papier kann dein Sprössling die Feinmotorik und Hand-Augen-Koordination verbessern. Es gibt viele verschiedene Arten von Papierbastelarbeiten, wie z.B. Origami (Papierfaltung), Scherenschnitt, Papiermaschee, oder einfache ’schneiden und aufkleben‘ – Arbeiten.
Manchmal liegt es bei den Papierschneidearbeiten nicht nur an der Unruhe oder dem ungeübten Umgang, sondern schlichtweg an der „falschen“ Schere, die dein Kind verwendet. Damit dein Schulkind Freude am Schnipseln und Schneiden hat, habe ich hier einige für kleine Kinderhände geeignete Scheren.
Naturmaterialien
Es muss nicht immer Material aus dem Handel sein. Das Beste daran? Sie sind kostenlos! Blätter, Steine oder Zapfen – alles kann zum Basteln verwendet werden. Lass dein Kind etwa ein Mandala legen oder Kastanientiere gestalten. Ein weiterer Vorteil ist, dass du auch „Stubenhocker“ nach draußen bekommst, da dein Liebling die passenden, schönen, wichtigen und richtigen Materialien selbst auswählen und sammeln kann.
Welcher Elternteil kennt das nicht von seinem Schatz, dass am Weg zur Schule, beim Spaziergang oder am Spielplatz „Schätze“ gesammelt werden?
Mit den Blättern, Zweigen, Steinen, Rindenstücken, leeren Schneckenhäusern, Tannenzapfen und Co entstehen kleine Kunstwerke. Wofür auch immer sich dein Schatz entscheidet und welche Ausbeute noch mit nach Hause darf, kann dazu verwendet werden, um Collagen oder andere Kunstwerke zu gestalten.
Vielleicht gibt es auch eine Muschelsammlung aus dem vergangenen Urlaub, die „verbastelt“ werden darf. Kinder können mit Gegenständen aus der Natur frei oder angeleitet kreative Kunstwerke schaffen.
Recycling-Bastelideen
Im Sinne der Nachhaltigkeit und nach dem Motto: „Aus Alt mach Neu“ verwendet beim Recycling-Basteln Gegenstände, die vorhanden sind. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern schafft ebenfalls die Möglichkeit, auszuprobieren und aus alten Materialien wie leeren Papierrollen, Plastikflaschen, Konservendosen, Kleiderbügel, Zeitungspapier, CDs, Bilderrahmen, etc. neue Kunstwerke, Figuren oder Gegenstände zu basteln.
Selbst mit einem Stück Kohle lassen sich kreative Ideen verwirklichen. Es ist immer sinnvoll, Altes zweckentfremdet zu nutzen und mit neuen Dingen zu ergänzen, um ihm neue Bedeutungen zu geben.
Ein schönes Beispiel hierfür ist der Sonnenfänger aus alten CDs. In Zeiten des Musikstreamings wollen sich viele von ihrer CD-Sammlung trennen. Hier findest du einen Vorschlag, die schillernden Relikte neu in Szene zu setzen.
Ein Sonnenfänger aus alten CDs ist schnell gebastelt und eignet sich perfekt als Dekoration im Kinderzimmer. Besonders jüngere Kinder lieben die Lichteffekte, die solche Sonnenfänger erzeugen.
Gesamtdauer 30 Minuten
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CDs gestalten
Gestaltet die CDs mit selbstklebenden Glitzersteinen, Stickern und Permanentmarkern, bis dein Kind sicher ist, dass alles gut aussieht.
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Zusammensetzen
Bestreiche jeweils eine CD mit Heißkleber. Setze den Nylonfaden etwa mittig ein, und fixiere ihn dann mit der zweiten CD.
Materialien: CD Heißkleber Glitzer Steine Permanentmarker Nylonfaden
Handwerkliches Arbeiten
Echte Handarbeit fördert das Selbstvertrauen und das technische Verständnis. Handarbeiten, wie etwa Stricken, Nähen, Häkeln, Weben, Steckperlen setzten, oder Ketten fädeln, verlangen viel Geschick, Geduld und Ausdauer. Das sind nur einige Möglichkeiten, um die Konzentration und Feinmotorik zu erhöhen.
Ebenso der Umgang mit Hammer und Nagel, Schraubenschlüssel, oder auch das Sägen, Schnitzen, Töpfern und Modellieren fördern nicht nur die Kreativität, sondern vor allem das Selbstvertrauen.
Der Umgang mit „richtigem“ Werkzeug ist faszinierend und spannend zugleich. Hierbei allerdings unabdingbar, dass dein Schatz mit altersgerechten Werkzeugen hantiert, und am besten zuvor eine kurze Einschulung bekommt und unter Aufsicht arbeitet.
Basteln und seine Vorteile
Die Bastelei ist also eine großartige Möglichkeit, um Kindern die Chance zu geben, mithilfe ihrer Kreativität und Fantasie in den Bereichen Feinmotorik und Hand-Augen-Koordination vorankommen zu können. Basteln ist wie kaum eine andere Tätigkeit quasi eine Lizenz zum Ausleben von Ideen und zum Abbau von Stress und Anspannung.
Du willst mehr wissen?
Wenn du noch weitere Ideen oder Anregungen suchst, zögere nicht, tiefer in meine Artikel und Tipps für Eltern einzutauchen. Gemeinsam meistern wir das!
Danke fürs Lesen
Danke, dass du meinen Anregungen zum kreativen Basteln als Mittel zur Förderung der Kreativität gelesen hast. Ich hoffe, du konntest einiges mitnehmen und hast die Informationen gefunden, die du gesucht hast.
Katrin von