Lesen lernen ist eine schwierige Aufgabe für Erstklässler und ihre Eltern. Für alle Jungs und Mädchen ist der Prozess des Lesenlernens eine große Herausforderung.
Hier ist es wichtig, sich vor allem am Beginn für die ersten Buchstaben viel Zeit zu nehmen, bis die Kinder verstanden bzw. verinnerlicht haben, wie das mit dem Lesen funktioniert.
Dieser Prozess dauert bei jedem Schulanfänger unterschiedlich lange. Das kann schon eine ganze Weile brauchen, bis ein Erstleser den Dreh raus hat.
1. Nur nicht verzweifeln!
Es ist wichtig, am Ball zu bleiben und die Motivation und Lust an der Welt des Lesens aufrechtzuerhalten. Um das Leseverhalten deines Lieblings zu erhalten, lobe jeden kleinen Erfolg und lies aus Kinderbüchern vor.
Nutzt die anfängliche Begeisterung und lest gemeinsam Erstlesebücher, in denen ausgewählte Worte als Bild dargestellt werden.
Hier möchte ich alle Lesehelfer, wie Mamas, Papas, Opas, Tanten, ältere Geschwister etc. gleich einmal beruhigen. Bis zum sinnerfassend, flüssigen Lesen von Worten bzw. Texten, haben die Grundschüler meist bis Ende der 2. Klasse Zeit.
Damit dein Leseanfänger nicht immer mit derselben Person das Lesen übt, wechselt euch innerhalb der Familie ab, oder lasst einfach mal die Lieblingspuppe oder das Haustier zuhören.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie mühsam und Nerven raubend es sein kann, den vor Freude strahlenden Jungen und Mädchen, die gerade Lesen lernen und berechtigterweise so stolz auf sich selbst sind, zuzuhören, wenn sie stotternd und stockend den passenden Laut beim Lesen suchen.
Als Zuhörer oder Helfer beim Lesen lernen bleib einfach gelassen und stelle dir vor, du musst deinem Vorgesetzten einen Text in einer fremden Sprache laut und deutlich vorlesen. So in etwa fühlt sich dein Erstlesekind.
Falls dein Kind vor Schulbeginn schon Logos erkennt, ist es ein guter Anfang, weil es sich das Schriftbild eingeprägt hat. Das ist eine prima Ausgangslage und schon der erste Grundstein, auf dem dein Schulanfänger aufbauen kann.
Wenn es um die Buchstaben-Erarbeitung geht, beginnen momentan die meisten PädagogInnen der Grundschule mit Ii, Ll, Mm, Aa, Ee, Uu, Oo, und Ss.
Hier gibt es einen kurzen Überblick, in welcher Abfolge die Schulanfänger an das Lesen herangeführt werden. Schritt für Schritt das Lesen lernen.
- Buchstaben erkennen
- Buchstaben richtig benennen
- Buchstaben zusammenlauten –> Silbe bilden
- einzelne Silben rasch erlesen
- Silben zu Worten zusammenlesen
Durch diese Übungen wird die Lesefähigkeit eingeübt.
Dieser Ablauf wird von allen Schulkindern Schritt für Schritt im eigenen Tempo durchlaufen.
2. Konsonanten ohne führende Selbstlaute aussprechen
Beim Benennen der gelesenen Laute ist es wichtig, dass nur die Vokale AEIOU klingen, darum heißen sie Selbstlaute. Der Laut „A“ steht schon für sich alleine und klingt. Im Vergleich dazu braucht der Konsonant „M“ das vorangestellte „E“, um zu klingen.
Hier ein Beispiel aus dem Schulalltag
Bei den Konsonanten, also bei den Mitlauten wie z. B. „M“/“m“ sprechen wir Erwachsenen vom „EM“. Beim Üben mit unserem Schulkind müssen wir aber darauf achten, wirklich „M“ zu sagen, also ohne das davor mitklingende „E“.
Das ist am Anfang vielleicht etwas befremdlich, allerdings eine enorme Hilfe! Bei „falsch“ eingeübten Lauten schreibt dein Liebling z. B. nicht „Mama“, sondern „Emaema“.
Das alleine hilft den meisten Kids bereits sehr, das Lesenlernen besser zu verstehen. Kurz nach der Einschulung wird dein Schulkind bereits mit Vorübungen für die Entwicklung der Lesekompetenz konfrontiert.
Für die meisten Kinder ist es einfach, sich den einzelnen Groß- oder Kleinbuchstaben einzuprägen, da sie gerne unter Beweis stellen wollen, dass sie schon groß sind und bereit für die Schule.
Durch diesen eigenen Antrieb können bereits Kinder im Kindergartenalter einige Zeichen mühelos erkennen bzw. benennen. „Papa, der Buchstabe heißt ‚l‘, der kommt in meinem Namen vor.“
3. Das Zusammenlauten und die Silben
Die nächste Schwierigkeitsstufe, bei der es einen kleinen Trick gibt, ist das Zusammenlauten.
Bis das Zusammenlauten gut und flüssig klappt, gehört einiges an Übung dazu.
Hierfür gibt es einen hilfreichen Tipp:
Wir Erwachsene machen uns die Vorstellungskraft unserer Lieben zunutze. Anhand der Silbe „MA“. Die Silbe wird aus den Buchstaben „M“ und „A“ gebildet.
Der Freunde-Trick für Silben mit zwei Buchstaben
Hier ist es gut, wenn sich dein Liebling vorstellt, dass der eine Buchstabe zum anderen rutscht und sie dann als Freunde zusammen vom Spielplatz gehen.
Das „M“ wird so lange ausgesprochen, bis dein Schulkind auch das A erkannt bzw. gelesen hat und setzt dann einfach das „A“ dran. Aus dem Laut „M“ wird dann ein „MMMA“.
Langsame Steigerung
Nach einer Silbe werden dann zweisilbige Wörter folgen, wie z. B. O-ma.
Die Schwierigkeit wird von Mal zu Mal gesteigert, bis es dreisilbige Wörter sind, welche aber noch keinen Sinn ergeben müssen.
Wenn ihr diesen Tipp Schritt für Schritt umsetzt, klappt es zügig mit dem Zusammenlauten.
Es kommt nicht auf den Wortsinn an
Zu Beginn des Lesenlernens arbeiten viele Pädagogen und Pädagoginnen damit, den Kindern sogenannte „Kasperlwörter“ bzw. lustige Silben oder „Unsinnswörter“ anzubieten. Hier geht es nämlich nicht um das Entnehmen von Sinn oder Bedeutung, sondern darum, die Buchstaben zu benennen und diese richtig ausgesprochen werden.
Spricht dein Kind die Silben richtig aus, hat es das Wort tatsächlich gelesen, z. B. „Lale“, „mosu“, „ome“, „misola“, „elame“.
Das Erfassen und Erkennen der einzelnen Buchstaben des ABC, so wie das zügige Zusammenlauten, gelingt den meisten Erstlesekindern bis zur Weihnachtszeit.
Ein weiterer Tipp
Ein Tipp an alle „Lesehelfer“ bzw. Eltern: nur nicht verzweifeln oder zu viel Druck ausüben. Irgendwann hört das Gestotter auf, es löst sich „der Knoten im Kopf“ und dein Kind lautet reibungslos zusammen.
Es beginnt nach einiger Zeit, dir langsam wirklich vorzulesen und nicht mehr darauflos zu raten oder vor sich hin zu stottern.
Viele Lehrkräfte nützen heute die Silbenmethode, um Kindern das Lesen beizubringen. Dabei werden nicht einzelne Buchstaben, sondern immer ganze Silben zusammen gelesen, sodass vielen Kindern das Zusammenlauten mit dieser Methode leichter fällt.
4. Übung macht den flüssigen „Leser“ – Erstleser gekonnt unterstützen
Beim Lesenlernen ist es besonders wichtig, die einzelnen Buchstaben immer wieder zu wiederholen und sich am Schulunterricht zu orientieren. Sobald man bemerkt, dass das Schulkind „drauflos rät“ sollte man einfach wieder darauf hinweisen:
- Konzentriere dich.
- Wie schaut denn dieser Buchstabe aus?
- Wie klingt der Buchstabe?
- Bitte rate nicht, sondern lies das Wort bis zum Schluss.
- Immer wieder ermutigen.
- Falls gerade gar nichts mehr klappt, besser eine Pause machen und sich mit etwas ablenken, das mit dem Lesen gar nichts zu tun hat. Danach könnt ihr noch einmal von Neuem beginnen.
Die BonnieBox ist für kleine Leseratten wie die meinen eine geniale Erfindung. Wenn auch deine Kinder Pixie-Bücher lieben, und du eine ordentliche Möglichkeit suchst, sie aufzubewahren, dann ist diese Box genau das Richtige für dich.
Wir besitzen sicher über hundert verschiedene Pixie-Büchlein und hatten diese immer in diversen Schachteln oder Regalen einsortiert. Wenn meine Töchter jedoch eins der Büchlein herausnahmen, wurden meistens gleich mehrere - wenn nicht alle - herausgezogen, und das Zurückräumen war immer problematisch.
Auch die Tatsache, dass wir manche Bücher regelmäßig zum Vorlesen präsentiert bekamen, während andere praktisch nie drankamen, war wenig erfreulich.
Mit der BonnieBox ist es ganz einfach für dein Kind, sich selbst ein Heftchen unten aus dem "Ausgabefach" zu holen und anschließend wird es ebenso einfach wieder oben in den Spalt gesteckt. Dadurch wird keines zweimal hintereinander gezogen und selbst meine einjährige Kleine schafft es, die Bücher wieder aufzuräumen.
5. Silben spielerisch üben
Ich habe meiner Tochter z. B. Silben-Kärtchen geschrieben, diese im Raum aufgehängt und sie musste einzelne Kärtchen finden und mir vorlesen bzw. sagen, was auf dem Zettel beim Fenster steht.
Das hat uns beiden Spaß bereitet und meine Kleine hat mit Eifer gearbeitet und mit Freude vorgelesen.
Welches Wort hast du gelesen?
Lesespiele fördern die Fähigkeiten deines Kindes.
Eine andere Art des lustbetonten Leseübens war bei uns das „Blitzlesen“.
Das bedeutet, ich habe die Silben mit Kleinbuchstaben beginnend und auch mit Großbuchstaben beginnend auf kleine Zettel geschrieben, diese kurz gezeigt und das Schriftbild wieder versteckt.
Falls mein Kind das Wort nicht gleich erkannt hat, habe ich es einfach nochmals etwas länger gezeigt. Damit sie die Reihenfolge nicht auswendig konnte, haben wir die Karten immer wieder neu durchgemischt.
Unterschiedliche Silben und auch einzelne Buchstaben haben wir so innerhalb kurzer Zeit eingeübt. Das „Blitzlesen“ funktioniert ebenso mit kurzen Wörtern oder auch mit den „Lernwörtern“ aus dem Deutschunterricht.
Außerdem hinterlassen wir uns gelegentlich kleine Nachrichten mit Magnetbuchstaben an unserem Kühlschrank.
Vorübungen, die dein Kind beim späteren Lesen lernen unterstützen können.
Es ist toll, wenn dein Kind schon einige Buchstaben erkennt und benennen kann. Das bedeutet aber nicht, dass du das Alphabet jetzt schon antrainieren sollst. Vielleicht kann dein Schatz schon seinen oder ihren eigenen Namen in Großbuchstaben schreiben, aber das ist kein Muss zu Schulbeginn!
Wie schon erwähnt, unterrichten viele PädagogInnen mit der Silbenmethode. Hier ist es eine gute Übung, wenn ihr die Wörter klatscht, stampft, springt …
Kinder können durch das körperbetonte Trennen (z. B. Klatschen) lernen, wie man das ausgewählte Wort selbst richtig zerlegt, z. B. „Mama“. Das Wort „Mama“ hat zwei Silben, „MA“ und „MA“.
Ihr könnt die Silbentrennung mit dem eigenen Namen klatschen oder mit allen anderen Wörtern, die deinem Kind einfallen und gefallen. Meine kleine, große Maus, war schon immer von Tieren begeistert. Also haben wir das zu Beginn immer mit unterschiedlichen Tierarten geübt.
Spiel mit Bildkarten – Wörter nach Silbenanzahl ordnen
Da mein Kind sehr begeistert vom Zoo/Tiergarten ist, folge hier das Beispiel „Krokodil“. Das Wort Krokodil hat drei Silben, „Kro-ko-dil“. Sobald mein Schatz verinnerlicht hatte, wie das mit den Silben funktioniert, haben wir die Wörter nach der Länge bzw. Anzahl der Silben geordnet.
Dazu haben wir ganz einfach mit den Memorykarten gespielt. Auf dem einen war ein Schmetterling (dreisilbig), auf einem anderen Bild ist eine Maus (einsilbig)
Maus hat also nur eine Silbe, Schmetterling hat drei Silben, Hase hat zwei Silben. So hat meine Tochter nicht nur die Worte in Silben unterteilt und verinnerlicht, sondern auch immer wieder gezählt.
Einzelne Buchstaben zuordnen bzw. Einübung der Lautschulung.
Diese Übung hat sehr viel mit dem Herausfiltern von Geräuschen zu tun, bzw. damit, einen einzelnen Buchstaben aus einem Wort herauszuhören.
Es gibt drei verschiedene Arten der Zuordnung: Der gesuchte Buchstabe befindet sich am Anfang, in der Mitte oder am Ende des Wortes.
Ein Beispiel mit dem Laut „S“:
- Anlaut, der Laut S befindet sich zu Beginn: „Sonne“
- Schlusslaut, der Laut S befindet sich am Ende: „Maus“
- Der Laut ist in der Mitte zu hören: „Messer“ (Anmerkung: beim Wort „Messer“ hören die Kinder logischerweise nur einmal den Buchstaben/Laut „S“)
Du willst mehr wissen?
Wenn du noch weitere Ideen oder Anregungen suchst, zögere nicht, tiefer in meine Artikel und Tipps für Eltern einzutauchen. Gemeinsam meistern wir diesen spannenden Lebensabschnitt!
Danke fürs Lesen
Danke, dass du meinen Ratgeber zum Thema „Lesen lernen“ gelesen hast. Ich hoffe, die hier bereitgestellte Information war hilfreich für dich und hat dir bei deinen Überlegungen geholfen.
Katrin von