Dein Kind ist nicht so motiviert, wie du es dir wünschen würdest? Du suchst nach Wegen, dein Schulkind motivieren zu können? Dann habe ich hier ein paar hilfreiche Tipps für dich.
- Nein, ich möchte nicht in die Schule!
- Muss ich wirklich die Hausaufgaben machen?
- Mama, die Frau Lehrerin hat gesagt, die Aufgabe darf man machen. Ich muss aber nicht.
- Ich glaube, ich bin krank, ich kann heute nicht zur Schule gehen?
- In der Schule lerne ich ja überhaupt nichts. Das kann ich schon.
Diese und viele andere Ausflüchte meiner Tochter kommen auch dir bekannt vor? Das ist leider ganz normal. Wenn du ehrlich bist, hast auch du nicht jeden Tag gute Laune und freust dich auf deine Arbeit, oder? Trotzdem lässt sich die Situation oft mit ein paar einfachen Tricks verbessern.
Motivation ist einfach alles! Ein Schulkind motivieren zu wollen, kann schwierig sein.
Viele Kinder, beinahe alle würde ich behaupten, fiebern dem Schulstart entgegen. Es ist ein großer Schritt und die Kleinen, die viel zu schnell groß geworden sind, werden immer wieder gefragt: „Freust du dich schon auf die Schule?“
Logischerweise haben unsere Lieben aber in Wirklichkeit keine Ahnung, was auf sie zukommen wird. Mit Glück haben manche ihre Lehrerin bereits bei der Schuleinschreibung oder bei einem Schnuppertag in der Klasse kennengelernt. Vielleicht hat dein Schatz auch schon das Schulhaus gesehen oder kennt es von einem Geschwisterkind.
Allerdings verlangen wir sehr viel von den kleinen Mäusen, die jetzt auf einmal groß sind, eben ein richtiges Schulkind.
Viele Jahre haben wir den Kindern antrainiert, nicht jedem zu vertrauen:
- Sprich nicht mit Fremden oder gehe gar mit ihnen mit.
- Sprich keine Leute an, die du nicht kennst!
- Nimm nichts von Personen an, die nicht mit uns befreundet sind.
- Und so weiter …
Jetzt auf einmal ist alles neu, alles anders und es gelten neue Regeln. Gleich am ersten Schultag sollen unsere gut behüteten Schätze allein in der Klasse bleiben, mit einer fremden Person und dazu noch brav sein, folgsam und höflich.
Natürlich ist es eine große Umstellung von „traue keinem Fremden“ hin zu „jetzt bleibst du mal vier bis acht Stunden allein auf dich gestellt in der Schule“. Bei unbekannten Bezugspersonen, in einer neuen Umgebung, mit vielen neuen Eindrücken, anderen Kindern und komplett neuen Strukturen.
Aber die Kinder schaffen das! Jedes Kind kann diesen Übergang gut meistern. Wir Eltern müssen ihnen nur gut zureden und erklären, dass die Lehrerin oder der Lehrer eine Vertrauensperson ist.
Und dass sich die Kinder wirklich darauf verlassen können, dass wir besonders in der ersten Schulwoche super pünktlich und immer erreichbar sind.
Locker bleiben und das Selbstvertrauen stärken
Aus meiner Erfahrung als Pädagogin kann ich Folgendes sagen: Kinder, die sich auf die Schule freuen und Eltern, die ihr Schulkind motivieren und unterstützen, tun sich beim Abschied leichter. Und die Kinder treten, wenn auch meist noch schüchtern, eher selbstsicherer auf.
Schulanfänger, die ein gestärktes Selbstvertrauen haben und wissen, dass sie es schaffen und sich auf ihre Eltern verlassen können, z. B. dass sie pünktlich abgeholt werden, haben einen deutlich einfacheren Start, als jene Kinder von „Helikopter-Eltern“ oder „Glucken-Mamis“.
Aus Mama-Sicht: mein Liebling ist schlau, neugierig, motiviert aber auch sehr ängstlich und geht neuen Situationen sehr gerne aus dem Weg. Darum haben wir am ersten Schultag als komplette Familie die Einschulung begleitet. Super stolz und hübsch gekleidet ist unsere Große auf dem Weg (soweit sie durfte) vorausgegangen, hat immer wieder auf uns gewartet und war wahnsinnig stolz, mit ihrer viel zu großen Schultüte in der Hand und der Schultasche am Rücken.
Endlich war es so weit, die Schultore haben sich geöffnet und wir durften unseren Liebling bis zur Klasse begleiten. Kaum zu Hause hat sie sich sehr darauf gefreut, dass sie am nächsten Tag wieder zur Schule gehen darf. Da war es allerdings etwas schwieriger mit der Verabschiedung, weil es gleich mehrere Stunden Schule waren.
Die Verabschiedung war herzlich, aber bei ihr mit Bedenken erfüllt. Sie hatte wirklich Panik, dass ich auf sie vergesse. Somit bin ich ganz einfach zehn Minuten vor dem Schulschluss vor dem Schultor gestanden und habe auf sie gewartet. Für den Notfall hätte mich die Pädagogin telefonisch informiert. Seither weiß sie, dass sie sich auf mich verlassen kann und geht ohne „Verlustängste“ ins Schulhaus.
Der eigene Antrieb ist der wichtigste! Wenn ein Kind von sich aus lernen will, tut es sich deutlich leichter als wenn etwas gefordert wird, was es nicht intrinsisch machen möchte.
Die Noten sind nicht alles was zählt
Die Noten haben für uns Erziehungsberechtigte einen besonders hohen Stellenwert. Das sollte sich aber nicht bei unseren Kindern widerspiegeln. Noten sind nicht der Weg, um ein Schulkind motivieren zu können – dazu sind sie für die Kleinen zu abstrakt. Ein Lob für gut und ordentlich gemachte Arbeiten ist aber absolut hilfreich.
Für alle leistungsorientierten Erziehungsberechtigten: Nein, die Pädagoginnen haben nach den ersten 2 Schulwochen noch absolut keine Ahnung, ob das Schulkind die Gymnasium-Reife erhalten wird.
Unsere Kinder haben Zeit zum Lernen! Es gibt einen Grund, warum es Volksschule oder Grundschule heißt, und unser Liebling vier Jahre lang Zeit hat, um sich die wichtigsten Rechenoperationen, Grammatik und Sachwissen anzueignen.
Stärken und Schwächen bilden sich erst im Laufe des Schullebens heraus. Bei manchen Kindern weiß man auch am Ende der dritten Klasse Volksschule noch nicht fix, ob sie die Gymnasium-Reife erhalten.
Setzen wir unsere Kinder nicht damit unter Druck, immer gute Noten nach Hause bringen zu müssen, sondern konzentrieren uns darauf, was sie lernen sollen. Es ist doch besonders wichtig, dass Kind weiß, warum es in die Schule geht, wozu es lernen muss, wieso es andauernd Dinge üben muss und das immer und immer wieder. Es ist einfach auch wichtig, aus Fehlern zu lernen.
Hausaufgaben und ordentliches Arbeiten
Wenn es mit den Hausaufgaben wirklich nicht klappen will zu Hause, egal welche Tipps und Tricks angewandt werden, mache dir bewusst, dass die Hausaufgabe etwas zwischen dem Schulkind und den Pädagogen ist.
Mein Kind möchte immer alles rasch erledigt haben und arbeitet deshalb eher unsauber. Mich persönlich, als Mama, stört das sehr, aber ihre Klassenlehrerin hat es bis jetzt noch nicht beanstandet. Darum orientiert sich meine Maus an dem, was ihre liebste Lehrerin möchte. Ich mische mich da nicht ein. Seit ich meine Wünsche nicht mehr auf die Pädagoginnen meines Kindes projiziere, ist unsere Situation bei den Hausaufgaben sehr entspannt.
Vor kurzem er hat die Oma ein altes Schulheft von sich herausgesucht und meiner Erstklässlerin gezeigt. „Wow Oma, so schön kannst du schreiben?“ war die Reaktion.
Oma hat erklärt, dass das viel mit Übung zu tun hat und mit sich Zeit lassen, mit Ruhe und man sollte sich darauf konzentrieren, was man tut. Nicht nebenbei Geschichten oder Musik hören, plaudern, in die Luft schauen oder sonst etwas, das ablenkt. „Du musst schauen, was der Stift macht, wenn man damit schreibt.“ Seither schreibt mein Schatz deutlich schöner und mit mehr Ruhe.
Viele Eltern versuchen ihrem Kind gleich zu Beginn beizubringen, wenn du deine Aufgabe in Ruhe ordentlich und richtig machst, dann bist du auch schnell fertig und musst die Arbeit nicht doppelt oder dreifach machen. Meine Tochter ist clever, aber auch faul. Das ist eine wahnsinnig schlechte Kombination für alle Eltern.
Seitdem ich mir aber selbst sage, ich bin zwar Pädagogin, aber nicht ihre läuft es deutlich besser.
Eine sichere Abholsituation schaffen
Meine Tochter weiß immer, dass ich sie abhole und wenn ich nicht pünktlich bin, muss sie warten. Das kam bis jetzt zwar noch nicht vor, aber sie weiß, sie darf auch nicht mit Fremden mitgehen.
Für den Fall, dass du deine Kinder gelegentlich von jemand anderen abholen lasst, sag es Ihnen am Tag zuvor und auch noch einmal in der Früh. Das verhindert Irritation und unnötige Nervosität.
Meine Tochter weiß, falls ich aus irgendeinem Grund nicht vor der Schule stehe, muss sie warten! Wenn sie jemand Fremder anspricht und sagt, sie darf mit ihm mitgehen, wird sie das nicht machen, weil wir uns ein Passwort ausgemacht haben. Nur mit diesem geheimen Codewort, das immer wieder geändert wird, darf sie mit jemand anderen mitgehen. Seitdem wir das besprochen haben, fühlen wir uns beide wohler und etwas besser abgesichert.
Auch eine sichere Abholsituation ohne die mitschwingende Ungewissheit, ob jemand da sein wird, kann ein Schulkind motivieren.
Du willst mehr wissen?
Wenn du dich noch weiter über Motivation und alles, was damit zusammenhängt, informieren möchtest, findest du in den folgenden Artikeln vertiefende Informationen, praktische Ratschläge und inspirierende Ideen, um dein Kind bestmöglich bei Laune zu halten.
Danke fürs Lesen
Danke, dass du meinen Ratgeber zum Thema „Mein Schulkind motivieren“ gelesen hast. Ich hoffe, die hier bereitgestellte Information war hilfreich für dich und hat dir bei deinen Überlegungen geholfen.
Katrin von